Schon seit dem Jahre 1920 war man auch in Moosinning bestrebt, einen Gesangsverein zu gründen, aber erst am 6. Oktober 1927 gelang es 48 sangesfreudigen Männern, die Liedertafel Moosinning ins Leben zu rufen. Die treibende Kraft war der damalige Hauptlehrer Max Vogl. Er stellte sich als Chorleiter zur Verfügung. Der erste Vorstand war der Wagnermeister Alois Lenz.
Der junge Verein rang in den ersten Jahren infolge der trostlosen Wirtschaftslage mit Finanzierungsschwierigkeiten. Es war ein Glücksfall, dass der Gastwirt Franz Maier für die Sänger ein Klavier gekauft hatte. Trotzdem entwickelte der Männerchor bald ein reges Vereinsleben mit zahlreichen öffentlichen Auftritten in Form von Unterhaltungsabenden und Theateraufführungen. Im Juni 1931 fand in Moosinning das erste Sängertreffen statt, an dem sich auch 10 Nachbarchöre beteiligten und das in der Bevölkerung großen Anklang fand.
Durch berufliche Veränderung kam es 1932 zu einem Dirigentenwechsel. Hauptlehrer Hans Dierl konnte zunächst mit 27 Aktiven die erfolgreiche Arbeit fortsetzen, der Verein wurde 1934 sogar Mitglied des Isar-Ilm-Sängergaues und somit auch des Bayerischen und Deutschen Sängerbundes. Doch bereits 1935 legte Dierl aus Gründen, die in der damaligen Zeit zu suchen sind, den Chormeisterposten nieder und erklärte seinen Austritt aus der Liedertafel. Da kein neuer Chorleiter gefunden werden konnte, war der Verein, auch infolge des Krieges zur Untätigkeit verurteilt. Erst nach 12 Jahren gelang es dem langjährigen Beisitzer Johann Heilmair, den jungen Lehrer Ernst Gmeiner als neuen Chorleiter zu gewinnen.
Am 29. Januar 1948 wurde der Verein reaktiviert. Neben vielen Aufführungen und Theatern standen Ausflüge und Operettenfahrten auf dem Programm. Der Männerchor nahm an zahlreichen Sängertreffen teil und organisierte zu diversen Anlässen selbst Chortage. Die Vereinsführung wechselte mehrmals, jedoch der Chorleiter Ernst Gmeiner blieb dem Chor treu und erweiterte um 1959 den reinen Männerchor zum gemischten Chor. Damit war die Liedertafel der erste Moosinninger Verein, in dem auch Frauen aktiv waren. Ohne die gesellige Seite zu vernachlässigen wurde die gesangliche Leistung in den Vordergrund gestellt. Neben Festmessen und Adventssingen waren Veranstaltungen zum 35. und 40. Gründungsjahr Höhepunkte der Veranstaltungen, für die Chorleiter Ernst Gmeiner mit der Schubert-Medaille des Isar-Ilm-Sängergaus ausgezeichnet wurde.
Ein neuer Abschnitt der Vereinsgeschichte begann 1970 mit Josef Romir, der dem Verein bis zum Jahr 1994 vorstand. Ein schwerer Schlag war das plötzliche Ableben von Ernst Gmeiner am 10. 2.1988. Durch intensive Bemühungen konnte Josef Romir Winfried Höglmaier als neuen Chorleiter gewinnen. Die Probetätigkeiten gingen rege weiter. Der Chor veranstaltete in der Folge ganz beachtliche Aufführungen, wie z. B. „Bunt sind schon die Wälder“, „Wochenend und Sonnenschein“, „Herbstkonzert“, wo sich der Chor sogar in den Bereich der Oper vorwagte, diverse Adventskonzerte, Teilnahme an Sängertreffen und Kreissingen und vieles mehr. Höhepunkt des bisherigen Chorbestehens war die Verleihung des Kulturpreises 1992 des Landkreises Erding an die Liedertafel Moosinning.
Von 1994 bis 2012 stand Martin Neumayr der Liedertafel vor, die Josef Romir für seine Verdienste um den Verein zum Ehrenvorstand ernannte. Bei ihrem 70-jährigen Bestehen präsentierte sich die Liedertafel dem Publikum mit einem breitgefächerten Programm, einer Zusammenfassung der Darbietungen der vorangegangenen Jahre. Die Feier zum 80-jährigen Jubiläum stand unter dem Motto von Schlagern und Filmmusik aus der Zeit der Gründung des Vereins. Im gleichen Jahr feierte auch der Singkreis Erdinger Moos sein 80-jährigen Bestehen, zu dessen Gestaltung die Liedertafel ihren Beitrag leistete. Seither sorgte die Liedertafel immer wieder für die musikalische Umrahmung bei verschiedensten Veranstaltungen wie Vereinsjubiläen, Ausstellungseröffnungen, Messen oder Gedenkfeiern zu Volkstrauertagen. Besondere Anerkennung finden hier immer wieder die Adventskonzerte, wo der Aufruf zu Spenden für soziale Zwecke stets zu stolzen Spendensummen führt.
Seit 2012 steht Wolfram Weyand der Liedertafel vor. Auch Martin Neumayr wurde in Anerkennung seiner Verdienste zum Ehrenvorstand ernannt. Bereits seit 2001 kam es immer wieder zum Wechsel bei der Chorleitung, was für die Liedertafel aber nicht nur Einschnitte waren. Die Wechsel führten vielmehr dazu, dass sich das Repertoire des Chores verjüngte. Insbesondere in neuester Zeit konnten dies die Zuhörer immer wieder erleben, was sich an der positiven Kritik zeigte.
So kann im Jahr 2017 das 90-jährige Jubiläum mit einem Festkonzert begangen werden.
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